Vorsicht vor der Niedlichkeitsfalle beim Bewerbungsfoto!

Immer noch haben Frauen es schwerer als ihre männlichen Mitbewerber, wenn es darum geht, einen gut dotierten Job zu bekommen. Nicht selten müssen sich Frauen bei einem Bewerbungsgespräch fragen lassen, wer sich denn während der Arbeitszeit eigentlich um ihre Kinder kümmere. Selbst beste Abschlussnoten und hervorragende Zeugnisse vermögen oft nicht zu überzeugen. Doch woran liegt das?

Unbewusst erfüllte Klischees auch bei Bewerbungsfotos

Die konservativ geprägte Vorstellungswelt der Personaler dürfte hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Man könnte darin auch ein trotziges männliches Aufbegehren gegen die weibliche Emanzipation sehen. Doch es gibt noch einen anderen, ganz wesentlichen Grund: Das Bewerbungsfoto transportiert nicht Kompetenz, sondern zurückhaltende Weiblichkeit und setzt damit die falschen Signale. Meist erfüllen Frauen ungewollt genau das geschlechtsspezifische Rollenklischee, das sie eigentlich ablehnen, indem sie sich als bescheidenes, süßes Weibchen ablichten lassen. Für eine erfolgreiche Bewerbung gilt es, umzudenken und dieses Klischee zu durchbrechen – das fängt bereits beim Bewerbungsfoto an.

Attraktive Weiblichkeit ist kein Alleinstellungsmerkmal

Frauen verstehen es, ihren Charme und ihre Weiblichkeit in die Waagschale zu werfen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden – denn immerhin zeugt es doch von Cleverness, positive Eigenschaften gezielt zu nutzen. Allerdings müssen die Prioritäten stimmen – denn feminine Attraktivität darf auf einem Bewerbungsfoto keinesfalls im Vordergrund stehen. Schliesslich geht es darum, sich von Mitbewerbern abzuheben und anziehende Weiblichkeit ist eben kein Alleinstellungsmerkmal. Trotzdem greifen auch moderne intelligente Frauen häufig auf dieses Muster zurück und scheuen sich, mit dem Bewerbungsfoto ein Statement als selbstbewusste Frau zu setzen. Diese Sichtweise beruht keineswegs auf Vorurteilen gegenüber Frauen – ganz im Gegenteil, genau diese Erfahrung mache ich zu meiner Verblüffung immer wieder bei Bewerbungsfotos für Frauen.