Lieber Alexander,
dass meine leuchtenden Installationen schwer zu fotografieren sind, weiss ich ja. Da hat sich schon so mancher „Szenefotograf“ die Zähne dran ausgebissen.
Was das menschliche Auge sieht, ist eben nicht vergleichbar mit dem, was die Kamera aufnehmen kann: meine Leuchtkästen strahlen hell, aber der Betrachter „mixt“ im Gehirn das Licht der Leuchtkästen mit dem Umgebungslicht, und deshalb sehen wir ein ausgewogenes Bild. Die Kamera sieht aber nur entweder – oder, d.h. sie belichtet entweder auf die Helligkeit des leuchtenden Objekts oder auf die Lichtverhältnisse der Umgebung.
Umso erstaunlicher, dass Du mit viel Geduld und technischem Know how Installationsansichten zustande gebracht hats, die exakt das wiedergeben, was das menschliche Auge sieht. Hut ab!
Ausserdem hast Du die Perspektiven so geschickt gewählt, dass sich ein gutes Raumgefühl vermittelt, eine Atmosphäre, die meiner Vorstellung genau entspricht.
Übrigens ist mir erst später aufgefallen, wieviele Spiegelungen und Reflexe in der realen Situation auf der Scheibe sind. Natürlich leistet auch hier das menschliche Hirn wieder ganze Arbeit, indem es diese Störfaktoren einfach „wegrechnet“, d.h. sie fallen uns normalerweise gar nicht auf.
Erst wenn sie auf dem Foto zu sehen sind, springen sie ins Auge. Wie gut, dass Du das von vornherein berücksichtigt und durch die Wahl Deiner Aufnahmestandorte die lästigen Reflexe scheinbar ausgetrickst hast. Echte Profi-Leistung!
Danke und garantiert bis bald,
Elisabeth